Presse

Artikel aus der Rheinischen Post vom 23. Juli 2020

 

 

Trendsport in Alpen

Ein Roter spielt mit Schwarzen Fliegen

 

 

Bönninghardt. SPD-Politiker René Schneider hat auf seiner Sommertour versucht, „Boden gut zu machen“. Beim „Ultimate Frisbee“ ist er im Kampf mit den „Schwarzen Fliegen“ und der fliegenden Scheibe mächtig ins Schwitzen gekommen.

Von Erwin Kohl

 

Im Rahmen seiner alljährlichen Sommertour wartete auf René Schneider diesmal eine äußerst schweißtreibende Aufgabe.

Der SPD-Landtagsabgeordnete hatte mit vier seiner Mitarbeiter das Alpener Frisbee-Team „Black Flies Niederrhein“ zu einem Match herausgefordert. Ziemlich mutig.

Dass die schwarzen Fliegen auf eigenem Platz die Jagd nach der fliegenden Scheibe – als einer von nur wenigen Vereinen im Land – organisiert und nach festgelegten Regeln im harten Liga-Betrieb betreiben, ist Schneider durchaus bekannt: „Ein Neffe meiner Frau und einige Verwandte und Freunde spielen dort mit. Auf diese Weise ist auch der Kontakt zustande gekommen.“

 

Auf der Sportanlage des BSV Bönninghardt erklärt Henrik Baumgärtner zunächst die grundsätzlichen Regeln: „Das Spielfeld ist 90 Meter lang und 37 Meter breit. An beiden Längsseiten gibt es so genannte Endzonen. Bis dahin müssen die Spieler die Scheibe bringen. Wenn sie dort von einem Mitspieler gefangen wird, gibt es einen Punkt.“

So weit so gut.

Nicht besonders schwer also, wäre da nicht der Haken, dass sich ein Spieler im Besitz der Frisbee-Scheibe bis auf einen leichten Ausfallschritt nicht von der Stelle bewegen darf. Beim Spiel fünf gegen fünf geht es also um geschicktes Stellungsspiel, taktische Finesse und – ähnlich wie beim American Football – darum, möglichst viel Boden gut zu machen. „Boden gut machen, wollen wir in der Politik auch. Das passt gut“, findet René Schneider.

Er ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie laufintensiv diese Sportart ist. Entscheidend ist auf dem Platz. „Man muss sich ständig frei laufen und bei gegnerischen Angriffen die Laufwege mitgehen. Der Handler, ein erfahrener Spieler mit guter Übersicht, verteilt die Scheiben. Zwei Receiver oder Cutter rennen in den freien Raum und nehmen sie an. Ultimate Frisbee erfordert also eine sehr gute Kondition“, erläutert Maren Bald.

„Ultimate Frisbee“ besteht aus ständigen Stopps und anschließenden Vollgas-Sprints. Denn es gilt die Regel, die man aus der modernen Fußball-Taktik kennt: Jeder muss mit verteidigen. Das belastet Gelenke und Bänder. Ein umfangreiches Aufwärmprogramm ist daher unabdingbar. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Spiel durchstehe“, sagt Schneider nach dem ausgedehnten Warm-Up, schwer atmend.

Das oberste Gebot bei diesem trendigen Sport lautet Fairness. Schiedsrichter werden nicht benötigt. Fouls oder gar Grätschen kommen nicht vor. Strittige Entscheidungen werden sofort auf dem Feld ausdiskutiert. Der Fairness-Gedanke treibt dabei Blüten, die im oft rauen Alltag manch anderer Mannschaftssportart undenkbar wären – ja Slapstick-Potenzial hätten. „Wenn der Gegner einen besonders tollen Spielzug hingelegt hat, applaudieren wir und klatschen uns gegenseitig ab“, sagt Marius Börgmann.

Passend dazu gibt es in jeder Mannschaft neben dem „Teamcaptain“ einen „Spiritcaptain“. Maren Bald erklärt die Ämter: „Nach 90 Minuten geben sich die Teams gegenseitig ein Feedback. Aufgabe des Spiritcaptain ist es, dem Gegner zu sagen, was richtig gut war und was eher nicht.“

Trotz aller Fairness, Beifallsbekundungen für den Gegner und einvernehmlicher Regelauslegung verweist Maren Bald auf den durchaus vorhandenen Wettbewerbscharakter: „Das ist kein Heiteitei-Sport. Jeder, der auf dem Platz steht, möchte auch gewinnen.“ Das muss auch das Team von René Schneider erfahren. Die nicht ganz ernst gemeinte Einschätzung des Politikers vor dem ungleichen Wettkampf – „Übung brauchen wir nicht, wir sind Naturtalente“ – sollte sich rasch als Trugschluss herausstellen. Ultimativ. 


Artikel aus der Rheinischen Post vom 31.05.18

 

Frisbee spielen mit Komplimenten

Bönninghardt. Die Black Flies richteten erstmals ein Fun-Turnier in Bönninghardt aus. Ihren letzten Platz nahmen sie sportlich.

Von Rene Putjus

Maren Bald sieht geschafft aus, als sie das Kleinspielfeld verlässt. Hinter ihr und den anderen der Black Flies, der Ulimate Frisbee-Mannschaft des BSV Bönninghardt, liegen die letzten 45 Minuten des Brennnessel-Cups. Die Partie um den vorletzten Platz gegen eine Duisburger Hochschulauswahl ging verloren. Auch in den fünf Begegnungen zuvor war dem Gastgeber des erstmals ausgerichteten Fun-Turniers ein Erfolg verwehrt geblieben. Doch Enttäuschung macht sich nicht in den Gesichtern breit. "Das Gewinnen steht nicht im Vordergrund", sagt Bald, die Teamsprecherin der Black Flies.

"Man spielt mehr miteinander als gegeneinander, ergänzt Jonas Mühlbauer. Der 21-Jährige aus Issum verpasste den zweiten Spieltag wegen einer Knieverletzung. Beim Ultimate Frisbee gehe es "menschlicher zu" als in anderen Mannschaftssportarten. So wurden in Bönninghardt Komplimente an den Gegner verteilt, wenn der mit einem starken Wurf einen Punkt holte oder durch eine gelungen Aktion die Scheibe in die Endzone gelangte, auch wenn sie nur auf dem Rasen landete.

Zwölf Teams, unter anderem aus Hildesheim und Göttingen, kamen ins Besenbinderdorf, um gemeinsam zu spielen, Party zu machen und Spaß zu haben. Eine Mannschaft reiste sogar aus dem französischen Straßburg an. Sie lieferten sich an zwei Tagen auf drei Spielfeldern fast 50 Partien à 45 Minuten. Ohne Schiedsrichter. Unklare Situationen wurden ausdiskutiert.

Auf der Wiese nebenan bauten die Mannschaften ihre Zelte auf. Bald: "Schon am ersten Tag ähnelte die Location mehr einem Festivalgelände, als einem Sportplatz. Nicht nur weil überall Pavillons und Zelte aufgebaut und mit Lichterketten geschmückt waren. Sondern auch, weil sich über 120 Jugendliche und Erwachsene zusammenfanden, um tagsüber miteinander zu spielen und abends gemeinsam zu feiern." Es gab sogar einen zum Swimmingpool umfunktionierten Container.

Bald: "Das macht die Ultimate Frisbee-Kultur aus. Es geht nicht nur darum, ein anderes Team zu schlagen, sondern ebenso um Fairness und positive Einstellung." Darum wurde in Bönninghardt auch ein "Spirit-Sieger" gekürt. Der Titel ging an die "Uni Affen" aus Bochum. "Sie haben gute Stimmung verbreitet - trotz der Hitze am ersten Tag und des Gewitters am zweiten Tag", meint die Teamsprecherin der Black Flies. Der Wanderpokal ging an ein gemischtes Team mit Spielern aus Oldenburg, Münster und Köln, das alle Begegnungen für sich entschieden hatte.

Das Fun-Turnier diente ebenfalls dazu, das Bönninghardter Team, das seit 2016 regelmäßig trainiert, enger zusammen zu schweißen und andere junge Sportler aus der Umgebung auf Ultimate Frisbee aufmerksam zu machen.


Artikel in den Niederrhein Nachrichten vom 30. Mai 2018


Artikel aus der Rheinischen Post vom 29. Mai 2018

 

Fußballbetrieb beim BSV wird wohl eingestellt

Niederrhein. Seit 1951 gibt's den BSV Rot-Weiß Bönninghardt. In den Jahrzehnten identifizierte sich der Dorfclub meistens über seine Fußballer.

Von Rene Putjus

Die spielten zwar nie in höheren Ligen, gefielen aber durch leidenschaftliche Auftritte und unbändigen Kampfgeist. Die Gast-Mannschaften hatten es nicht leicht, zu punkten. Doch mit Fußball ist nun vorerst Schluss im Besenbinderdorf. Zur neuen Saison wird der BSV mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kein Senioren-Team zur Meisterschaft melden. Es wäre der negative Höhepunkt einer Entwicklung mit Ansage.

Partien mit Nachwuchskickern gibt's schon seit längerem nicht mehr auf dem Rasen am Pastor-Sanders-Weg zu sehen. Im vergangenen September zog sich die "Erste" aus der B-Liga zurück, weil zu wenige Akteure zur Verfügung standen.

"Ich gehe davon aus, dass sich das Thema Fußball beim BSV erstmal erledigt hat", sagte Vorstandsmitglied Stefan Algra: "Das ist ärgerlich und traurig." Für die kommende Saison haben nur "eine Handvoll Spieler" ihre Zusage geben.

Eine Bönninghardter Mannschaft als Spielgemeinschaft mit dem SV Sonsbeck, die gestern in der C-Liga beim SV Vynen-Marienbaum II ihre letzte Begegnung bestritt, wird's in der Saison 2018/19 nicht geben, so Algra, der das sportliche Unheil hatte kommen sehen: "Wir haben nun mal keinen Unterbau. Die Senioren konnten sich nur mit Kameradschaft so lange über Wasser halten. Durch den Rückzug der Ersten waren etliche Spieler zu anderen Vereinen gewechselt."

Im Frühherbst 2017 war der Vorsitzende Daniel Shaltookchi noch guter Dinge gewesen, dass sich die Situation bei den Fußballern zum Positiven verändern würde. Und er hatte damals außerdem gesagt: "Der BSV geht bestimmt nicht den Bach runter. Wir haben ja auch noch ganz andere sportliche Angebote."

Im Breitensport gibt's einen kräftigen Mitgliederzuwachs. Die Kurse im Kinderturnen, Zumba oder Yoga haben großen Zulauf. Und auch die Frisbee-Gruppe "Black Flies" erfreut sich steigender Beliebtheit. Scheibe statt Fußball: So sind jetzt die Frisbee-Spieler diejenigen, die wöchentlich auf dem Rasen ihrem Hobby nachgehen.


 

Artikel aus der Rheinischen Post vom 20. April 2018

 

Frisbee-Spieler finden eine neue Heimat

Kreis. Fair Play, Teamgeist und Kommunikation: Darauf kommt es beim Frisbee an. Werfen, fangen und verteidigen sind auch bei den Black Flies Niederrhein die Säulen dieser Sportart. Die Gruppe hat sich dem BSV Bönninghardt angeschlossen.

Von Heidrun Jasper

Stollenschuhe sind ganz wichtig, sonst rutscht man schnell auf dem Rasenplatz beim BSV Bönninghardt aus, wenn man losrennt, um die 175 Gramm schwere Scheibe zu fangen, die einem der Mitspieler in die Laufrichtung wirft. Schnell muss man sein und natürlich fangen können, sonst fliegt die Scheibe ins Leere oder auf den Boden. Und die gegnerische Mannschaft ist dann im Vorteil.

Das Ziel beim Frisbee erinnert an Football: Es gilt, die Scheibe über die gegnerische Linie in die Endzone zu bringen. Allerdings darf man sich die Scheibe nicht einfach unter den Arm klemmen und losrennen. Das Frisbee muss hinter der gegnerischen Linie vom eigenen Mitspieler gefangen werden. Erst dann zählt der Punkt. Und noch etwas unterscheidet diese Sportart vom Football. Es gibt keinen Schiedsrichter. Körperkontakt ist verboten, Fair Play, Teamgeist und Kommunikation stehen an oberster Stelle. Und: Mit dem Frisbee in der Hand hat der Spieler nur zehn Sekunden Zeit, jemanden aus seiner Mannschaft anzuspielen. Dabei darf er allerdings nur sternförmig einen Fuß bewegen, der andere muss fest auf der Erde bleiben.

 

INFO

175 Gramm schweres Sport- und Freizeitgerät

Herkunft Frisbee kommt aus den USA. Mittlerweile haben sich die Sportarten Ultimate und Discgolf rund um den Globus verbreitet. Namensgeber Der Bäcker William Russel Frisbie, der 1871 an der amerikanischen Ostküste unter anderem Torten in runden Kuchenformen (Pie-Tins) verkaufte, gilt als Namensgeber. Walter Frederick Morrison hat in seiner Kindheit selbst diese Kuchen gekauft und beobachtet, wie Kinder in den 1940er Jahren damit begannen, mit den Formen zu werfen, die aber nur über sehr kurze Distanzen flugfähig waren.

 

Maren Bald (24) und ihr Freund Marius Börgmann (27) hatten die Idee, einen Frisbee-Verein zu gründen. "Wir haben mit Freunden oft gespielt, auf einer Wiese oder am Strand. Dann haben wir gehört, dass es Frisbee als Mannschaftssport gibt", sagt Bald. Schnell hatten die beiden Freunde mit im Boot, die genauso begeisterte Spieler sind wie sie selbst. Und bei der Suche nach einem Verein, dem sie sich anschließen könnten, liefen sie beim BSV Bönninghardt offene Türen ein.

Der Vorstand um Geschäftsführer und Ballwart Stefan Algra und den stellvertretenden Vorsitzenden Hans-Gerd Würfels nahm die junge Mannschaft im Verein auf. 15 Mitglieder hat die Abteilung inzwischen. Sie kommen aus Geldern, Bönninghardt, Alpen, Kapellen, Kevelaer, Sonsbeck und Xanten. Das jüngste ist 16, das älteste 35 Jahr alt. Black Flies Niederrhein nennt sich die Mannschaft. "Schwarze Fliege, das passt doch zum Niederrhein, bei den vielen Feldern und Bauernhöfen", sagt Maren Bald.

Jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr wird auf dem Rasenplatz auf der Hei gespielt, sieben gegen sieben. Das Feld ist 100 Meter lang und 37 Meter breit. Gewonnen hat, wer zuerst 15 Punkte verbucht oder nach 40 Minuten Spielzeit die meisten Treffer erzielt hat. Verteidigen (Manndeckung), werfen (Vorhand, Rückhand, overhead, Über-Kopf), fangen, sich frei laufen: Das sind die vier wichtigsten Säulen beim Frisbee. Die werden bei jedem Training geübt. Schnelligkeit und Ausdauer sollte man schon mitbringen. So ein Spiel ist anstrengend. "Man muss schon viel sprinten", sagt Maren Bald. Längst werden auch Weltmeisterschaften und Europameisterschaften im Frisbee ausgetragen. Es gibt außerdem einen Liga-Betrieb und jede Menge Fun-Turniere, an denen viele Frisbee-Vereine teilnehmen.

Denn der Sport ist nicht nur anstrengend, er macht auch jede Menge Spaß, wie man beim ersten offenen Probetraining auf der Hei gesehen hat, zu dem die Black Flies Niederrhein nicht nur Studenten der Hochschule Duisburg, die dort Frisbee spielen, sondern auch Interessierte eingeladen hatte.

Am 26. und 27. Mai wird es voll auf dem Bönninghardter Sportplatz. Dann richten die Black Flies Niederrhein ein großes Fun-Turnier aus, zu dem sich zwölf Teams aus Trier, Köln, Bielefeld, Bochum, Essen Duisburg, Göppingen und sogar aus Frankreich angemeldet haben. Ein Wochenende lang spielen sie mit- und gegeneinander. Außerhalb des Fußballfeldes schlagen die Spieler Zelte auf. Und Ghettoblaster stehen auch am Spielfeldrand, denn ohne Musik geht nichts beim Frisbee.


Artikel in der Rheinischen Post im Februar


Artikel in der NRZ vom 20. September 2016

 

Trendsportart erobert Alpen

Von Veit Ellerbrock

ALPEN-BÖNNINGHARDT.  Ultimate Frisbee wird in Deutschland immer beliebter. Seit Anfang des Jahres hat der SV Bönninghardt sogar ein eigenes Team: Die Black Flies.

Stadtparks und Frisbees – das gehört irgendwie zusammen. Oft sieht man in Parks Menschen, die sich eine der runden Scheiben hin- und herwerfen und dabei Geschick und Sportlichkeit unter Beweis stellen. Ganz so einfach zu werfen sind die Kunststoff-Teller nämlich keinesfalls, dazu bedarf es einiger Übung. Längst ist die Frisbee nicht mehr nur ein Spielgerät für gemütliche Stunden im Park, denn seit einigen Jahren schwappt über den Nordatlantik eine neue Trendsportart nach Deutschland, die auf den Namen Ultimate Frisbee oder einfach nur Ultimate hört. Ultimate – das klingt nach einer spektakulären und wilden Sportart. Und tatsächlich: Wer sich bei Youtube einmal über den Sport informieren möchte, findet sofort einige spektakuläre Videos, in denen dutzende Meter weit geworfene Frisbees nach einem Sprint doch noch gefangen werden. Aber wie funktioniert diese ultimative Sportart eigentlich?

„Ultimate vereint das Beste von allen Sportarten. Die Körperlosigkeit vom Basketball, die Taktik und den Spielfeldaufbau vom American Football, das Flügelspiel und die Laufwege vom Fußball und die Hand-Auge-Koordination vom Handball und Volleyball. Jeder kann es spielen und jeder bringt eine Stärke mit“ erklärt Nils Schepers aus Issum. Zusammen mit knapp zwanzig anderen Frisbee-Begeisterten spielt er seit einiger Zeit beim BSV Bönninghardt.

Zwei Mannschaften à 7 Spieler

Beim Ultimate Frisbee treten zwei Mannschaften à sieben Spieler gegeneinander an. Angelehnt ist der Sport an American Football und das hängt nicht nur mit den für Staunen sorgenden Würfen zusammen, denn gespielt wird auf zwei Endzonen, die an beiden Enden des Spielfeldes markiert sind. Wenn eine Mannschaft die Frisbee in der gegnerischen Endzone fängt, erhält sie lediglich einen Punkt – beim Football sind es sechs Punkte. Ein Spiel ist beendet, wenn es eines der beiden Teams schafft, 15 Punkten zu erreichen.

Anders als beim Football kommt der Sport jedoch ganz ohne Körperkontakt aus. Das ist auch der Grund, warum Männer und Frauen zusammen spielen. Darüber hinaus ist es nicht erlaubt, mit der Frisbee zu laufen. Dadurch wird das Spiel nicht langsamer oder langweilig, denn durch das ständige Passen der Frisbee kommt viel Bewegung in die Duelle, die ganz ohne Schiedsrichter gespielt werden.

Eine von Schepers Mitspielerinnen ist Maren Bald aus Geldern. Die Studentin ist von der Vielseitigkeit des Spiels begeistert: „Beim Ultimate geht es um Teamgeist, Fairness und positive Einstellung. Es ist konditionell fordernd und erweist etwas Geschick mit der Scheibe. Mit Übung kann man sich aber schnell verbessern.“ Angefangen hat ihre Leidenschaft vor einigen Jahren durch einfaches Frisbeewerfen mit Freunden. „Wir trafen uns regelmäßig am Alpener Basketballplatz und haben nach und nach immer mehr neue, besondere Würfe ausprobiert und geübt. Das war vor circa vier Jahren. Irgendwann kam mal ein Bekannter vorbei, um mitzumachen. Der erzählte uns, dass es in Kapellen/Sonsbeck auch Leute gibt, die frisbeebegeistert sind und sogar „richtig“ spielen, also Ultimate Frisbee als Mannschaftssportart betreiben. Er hat uns dann eingeladen, auch mal vorbeizukommen und mit zu machen.“ Der Rest entwickelte sich schnell.

2015 spielte die Gruppe das erste Mal als Zusammenschluss mit einem Duisburger Team. Zusammen nahm man an der Hin- und Rückrunde der Ruhrliga teil. Doch für die Niederrheiner sollte es mehr sein und so meldete man Anfang dieses Jahres eine Mannschaft beim BSV Bönninghardt an. Auf dessen Gelände fand vor kurzem dann auch die alljährliche Ultimate Frisbee Ruhrliga statt. Der Ausrichter war erstmals Schepers’ und Balds Team: Die „Black Flies“. Gewinner war am Ende ein Team aus Essen, die Black Flies wurden Vierter von acht.

Eine eigene Mannschaft

Für Maren Bald war das Turnier jedoch erst der Anfang: „Wir haben alle Altersklassen bei uns und erhoffen uns, irgendwann vielleicht eine Jugendmannschaft und eine erste Mannschaft aufstellen zu können.“ Der Weg dahin erscheint noch weit, aber immerhin hat man jetzt seit einiger Zeit einen Trainer, der sich Übungen für das Training einfallen lässt. Dazu bringen ehemalige Footballspieler weitere Ideen mit ein. Zusammen trainieren sie verschiedene Wurftechniken wie beispielsweise den Upsidedown-Wurf, der seitlich über dem Kopf abgeworfen wird, um gegnerische Spieler zu überwerfen. „Es gibt tendenziell die Handler und die Läufer. Gute Werfer verteilen eher die Scheibe zu Beginn des Spielzugs und im Mittelfeld, schnelle große Leute werden eher nach vorne geschickt, um einen Punkt zu fangen. Wer mal vorbeischauen möchte, kann sonntags zwischen 13 und 14 Uhr zum Trimm-Dich-Pfad kommen und mitspielen.



Artikel in der Rheinischen Post vom 21. September 2016

 

Bunte Scheiben auf der Hei

Alpen. Die "Black Flies" vom Niederrhein trainieren jeden Donnerstag um 19 Uhr auf dem Sportplatz des BSV Bönninghardt - sonntags gehts ab 13.30 Uhr auf einem Bolzplatz in Sonsbeck rund.

Auf der Hei fliegen bunte Scheiben, geworfen von "schwarzen Fliegen". Die Erscheinung ist ganz neu in diesem Jahr. Eine ganz neue Sportart hat hier Fahrt aufgenommen und hofft auf weiteren Rückenwind. Höhepunkt des jungen sportlichen Pflänzchens: Die Ultimate Frisbee Ruhrliga hat in diesem Sommer auf dem Sportplatz des BSV Bönninghardt stattgefunden. Ausrichter war erstmals das Niederrheiner-Team "Black Flies", die zu Beginn des Jahres als eigene Abteilung dem BSV beigetreten sind. Weitere Teilnehmer der Ruhrliga waren Teams aus Duisburg, Essen, Bochum und aus Dortmund. Gewonnen hat das Team aus Essen, die Niederrheiner erzielten zwei Siege und ein Unentschieden.

 

Bei Getränken und guter Musik verbrachten die Spieler einen tollen Tag auf der Bönninghardt. "Trotz des heftigen Regenschauers hatten wir richtig Spaß und sind froh, dass die Teams aus dem Ruhrpott den Weg zu uns an den Niederrhein gefunden haben", zog Marius Börgmann aus Alpen zufrieden Bilanz. Die Black Flies vom Niederrhein trainieren jeden Donnerstag um 19 Uhr auf dem Sportplatz des BSV Bönninghardt und spielen sonntags ab 13.30 Uhr auf dem Bolzplatz beim Trimm-Dich-Pfad in Sonsbeck. Jeder, der mitspielen möchte, ist willkommen. "Wir freuen uns über jedes neue Gesicht. Wer Lust hat, diese noch recht unbekannte, laufbetonte Sportart mit der Scheibe kennenzulernen, ist bei uns Richtig", sagt Maren Bald aus Geldern. Vor allem Mädels würden noch dringend gesucht.

 

Ultimate Frisbee spielt man mit sieben gegen sieben Spieler, ähnlich wie beim American Football auf zwei Endzonen. Man darf mit der Frisbee-Scheibe nicht laufen, sondern muss sich mittels "Sternschritt" bewegen und die Scheibe an seine Mitspieler passen. Wird die Frisbee in der Endzone gefangen, ist das ein Punkt. Es gibt beim Ultimate keinen Schiedsrichter. Mögliche Fouls oder Unklarheiten werden durch die Spieler selbst auf faire Weise geklärt.